Montag, 20. Mai 2013

Endlich geht's weiter

Hallo zusammen,

leider bin ich in der letzten Zeit nicht dazu gekommen, weitere Posts zu erstellen.

Ich beschäftige mich nämlich im Augenblick damit, meine neue Werkstatt zu bauen. Angefangen damit habe ich bereits im Frühjahr. In meinem Garten befand sich ein Beet, welches nicht mehr genutzt wurde (und wegen der vielen Arbeit auch nicht mehr genutzt werden sollte...). Daher reifte der Entschluss, dort ein eigenes Gebäude zu erreichten, in dem ich meine Werkstatt unterbringen könnte.

Die Planung dazu war schnell erstellt und orientierte sich an dem tatsächlichen Bedarf. Der Entwurf wurde mit dem Bauamt abgestimmt und erhielt eine Genehmigung im sogen. "vereinfachten Baugenehmigungsverfahren". Dazu reichte eine maßstabsgerechte Skizze, ein Lageplan und ein Bauantrag. Die Unterlagen habe ich ohne Architekten selbst erstellt und eingereicht. Eine Statik war nicht erforderlich. Die Genehmigung hatte ich nach 6 Wochen.

Zunächst habe ich dann die Bodenplatte erstellen lassen. Darauf wurden die Außenwände in Holzskelettbauweise von einem Zimmermann erstellt, der auch die Dachsparren auf das Dach legte. Die Wände wurden von innen mit OSB-Platten beplankt, die Dachsparren mit Dachfolie abgedeckt und nach 1 Tag stand der Rohbau.



Das Gebäude hat eine Grundfläche von 58,5 m², ein einfaches Pultdach mit 10° Dachneigung, ist vorne 4,00 m und hinten 3,00 m hoch. Ich habe ein isoliertes Rolltor mit einer Höhe von 3,00 m und einer Breite von 4,00 m vorgesehen. Zur Stromversorgung lege ich eine 380 V-Leitung vom Haus und baue eine eigene Unterverteilung, Wasser kommt ebenfalls vom Haus.


Zu Zeit beschäftige ich mich mit der Isolierung der Wände und des Daches mit Steinwolle, um auch im Winter keine kalten Finger zu bekommen.
Die Außenwände erhalten zum Schluss eine Boden-Deckel-Schalung aus Lärchenbrettern, die keine Farbe benötigen und attraktiv verwittern.

Das Gebäude dürfte genug Platz für meine 4 Traktoren sowie Werkzeug, Ersatzteillager und weitere Einbauten (z.B. Sandstrahl- und Lackierkabine) bieten.

Ich hoffe, dass ich mit den Arbeiten im Juni fertig werde und endlich wieder schrauben kann. In meiner alten Werkstatt steht ja immer noch der FE 35 Goldbauch, den ich mittlerweile komplett zerlegt habe. Im Augenblick bin ich dabei, die Dichtungen an Getriebe und Differentialgehäuse zu erneuern.


Das sieht ja eigentlich schon ganz gut aus....

Ich berichte weiter.


Gruß, Ralf

Samstag, 27. April 2013

Nochmal MF 188 A

Hallo zusammen,

gerade stelle ich fest, dass schon wieder eine Woche vorbei ist, seit ich den letzten Post veröffentlicht habe. Höchste Zeit also für etwas Neues.

Heute wollte ich den Ölfilter für die Lenkhydraulikpumpe einbauen. Nachdem ich den Deckel der Pumpe abgenommen hatte, stellte ich fest, das sich der obere Deckel des Ölfilters bereits gelöst hatte. Der Filter selbst war komplett mit Ölschlamm zugesetzt. Kein Wunder also, dass das Öl nicht mehr richtig zirkulieren konnte.

Ich hatte mir über einen Zulieferer schon vorher den richtigen Ölfilter besorgt. Für diesen Traktor sind 3 Filter für diesen Einsatzbereich auf dem Markt, die aber alle nicht zu meinem Modell passten. Letztlich habe ich den bei mir verbauten Filter ausgemessen und nach den Maßen bestellt. Heraus kam ein Filter, der eigentlich für einen MF 595  vorgesehen war, in die bei meinem Schlepper eingebaute Hydraulikpumpe aber genau hineinpasste. Hier mal ein Bild des Filters:



Dieser Filter passte genau. Beim Einbau habe ich dann noch den Dichtungsring ersetzt und den Deckel wieder aufgesetzt. Die Pumpe musste mit 1 Liter ATF-Hydrauliköl befüllt werden, welches ich dann eingefüllt habe. Das ATF-Öl ist speziell für die Lenkhydraulik zugelassen.

Danach habe ich den Tank wieder aufgesetzt und verschraubt, die Dieselleitungen wieder angeschraubt und die Leitungen sowie die neu eingesetzten Dieselfilter entlüftet.

Das Entlüften geht sehr einfach. Ich habe die Entlüfterschraube am ersten Dieselfilter aufgedreht und solange an der Dieselpumpe gepumpt, bis Diesel aus dem Filtergehäuse austrat. Das gleiche dann bei dem zweiten Dieselfilter. Zum Schluss habe ich die beiden Entlüfterschrauben an der Einspritzpumpe geöffnet und auch hier gepumpt, bis Diesel austrat. Danach erfolgte ein kurzer Probelauf, der auch problemlos klappte.


Gruß, Ralf

Samstag, 20. April 2013

MF 188A

Hallo zusammen,

leider kann ich erst heute wieder einen Beitrag posten, da ich eine sehr arbeitsintensive Woche hatte.

Wie im letzten Post beschrieben, wollte ich mir ja einen MF 188A ansehen, der im Internet angeboten wurde. Das fahrzeug war baugleich mit meinem 188er und wurde für einen attraktiven Preis angeboten.

Leider ist aus der Besichtigung nicht geworden. Als ich gerade von zu Hause aus losfahren wollte, habe ich den Verkäufer sicherheitshalber nochmal angerufen. Dieser teilte mir dann mit, dass soeben ein Kaufintertessent bei ihm gewesen sei und den Traktor mitgenommen hat.

Schade, ich hätte ihn  auch gerne gekauft. Jetzt muss ich auf die nächste Gelegenheit warten.

Mit der Restauration meines eigenen 188er's bin ich noch nicht wesentlich weitergekommen. Daher gibt es diesbezüglich auch nicht viel zu berichten. Ich habe lediglich einen Filtersatz eingekauft. Dieser besteht aus Luftfilter, Motorölfilter, Hydraulikölfilter, Ölfilter für die hydraulische Lenkung und zwei Dieselfiltern, alles erhältlich bei www.traktor-ersatzteile24.de

Jetzt aber genug mit der Eigenwerbung. Zu meinem Fuhrpark gehört noch ein MF35 mit 3-Zylindermotor in der seltenen Schmalspurausführung. Hier mal ein Bild eines baugleichen Fahrzeugs:


Den Traktor habe ich vor 3 Jahren in schlechtem Zustand in Holland gekauft und im Laufe von 2 Wintern restauriert. Jetzt müssen nur noch die Blechteile gemacht werden. Wenn alles fertig ist, soll er so aussehen wie auf dem Bild.

Leider habe ich bei einem ersten Problelauf feststellen müssen, dass der Motorblock einen kleinen Frostriss hat. Ein bereits vorher vorhandener Riss wurde mal geschweisst und ist dicht, dieser neue Riss befindet sich jedoch an anderer Stelle. Ich suche seit ca. 1 Jahr einen günstigen gebrauchten Block für einen A3.152.

Wie das Leben so spielt, habe ich vorgestern Glück gehabt und bei eBay Kleinanzeigen einen Anbieter gefunden, der einen ausgeräumten Block, eine  Kurbelwelle und eine Nockenwelle anbot. Anrufen und Abholtermin vereinbaren waren eins, da der Verkäufer auch noch in erreichbarer Nähe wohnte.

Am Freitagabend habe ich den Block dann abgeholt. Wie immer in solchen Fällen kommt man mit Gleichgesinnten schnell ins Gespräch über das gemeinsame Hobby. Dieser Verkäufer zeigte mir dann seinen MF 35 mit Frontlader und neuem (!) Motor, sowie seinen Kippanhänger. Weiterhin nannte er einen Goldoni 65 PS - Schmalspurschlepper mit Frontlader und Heckkran sein Eigen, den er mit 600 Betriebsstunden von einer Baumschule gekauft hatte. Daneben stand noch ein Agria Aufsitzmäher mit Schneeschiebeeinrichtung.
Wer jetzt glaubt, der Verkäufer hätte große Ländereien, der irrt. Er wohnte in einem reinen Wohngebite mit relativ kleinen Grundstücken. Die Fahrzeuge waren eben nur Hobby....


Demnächst mehr,

Ralf

Samstag, 13. April 2013

MF118A bei eBay

Hallo zusammen,

ich habe vor 2 Tagen durch Zufall bei eBay Kleinanzeigen einen MF 188 Allrad gesehen. Die Bilder waren sehr schlecht, trotzdem habe ich mal Kontakt zum Verkäufer aufgenommen.

Wie immer bei solchen Kontakten bin ich mit dem Verkäufer schnell "warm" geworden. Das ist ja das Schöne an dieser Szene, man spricht eben dieselbe Sprache.
Nachdem also die Details zur Maschine ausgetauscht waren, wurde schnell über die Vorzüge von Massey Ferguson sowie über technische Details gesprochen. Beim Verkäufer handelt es sich offenbar auch um einen Sammler, angeblich hat er 15 MF's in seiner Sammlung, unter anderem noch weitere Allradler aus der 100er Serie. Dies ist mein bevorzugtes Interessengebiet.

Hier mal ein Foto des Traktors.


Sieht doch gar nicht schlecht aus... Wenn technisch auch alles in Ordnung ist, bräuchte er mal neue Farbe, habe ich aber im Shop.

Da der Preis auch passt, habe ich mich mit dem Verkäufer für heute verabredet. Bin ja mal gespannt, was bei dem Besichtigungstermin herauskommt. Ich berichte morgen darüber.

Gruß, Ralf

Mittwoch, 10. April 2013

Einbau der Kolben beim FE 35

Nach kurzer Pause möchte ich heute weiter vom Einbau der Kolben bei meinem FE 35 mit 23C-Standard-Motor berichten.

Nachdem die Laufbuchsen eingebaut waren, habe ich mir zunächst die Kolben mal genauer angesehen. Wie bereits berichtet, war Wasser in den Motor eingedrungen und hatte dort unter anderem auch die Kolbenoberfläche angefressen. Außerdem waren an den Kolben mehrere Kolbenringe gebrochen. Die Pleuel waren noch gut zu gebrauchen.

Zunächst habe ich mir also einen Satz Kolbenbolzen, Pleuelbuchsen und Klemmringe besorgt. Außerdem einen Kolbensatz mit neuen Kolbenringen. Dann habe ich die Pleuelbuchsen ausgedrückt und gegen neue ersetzt. Anschliessend habe ich den Kolbenbolzen eingesetzt. Dazu habe ich die schon beschriebene Methode der Kühlung der Kolben (in der Tiefkühltruhe) angewandt. Als die Kolben richtig kalt waren, liessen sich die Bolzen problemlos einstecken.
Also, das Pleuel in den Kolben stecken, den Bolzen durchstecken. Anschliessend werden die Kolbenbolzen auf beiden Seiten mit den Klemmringen gesichert.

Auf diese Weise habe ich zunächst alle 4 Kolben zusammengebaut. Danach habe ich die Kolbenringe vorsichtig aufgeschoben. Dabei muss darauf geachtet werden, diese nicht zu weit zu dehnen, da sie schnell brechen (mir 2 x passiert).

Anschliessend werden die Kolben richtig herum in die Laufbuchsen eingeschoben, etwa bis zur Höhe der Kolbenringe. Dann habe ich eine Spannhülse zum Einbau der Kolben verwandt. Darin werden die Kolben eingespannt und die Kolbenringe zusammengedrückt. Anschliessend lassen sich die Kolben sehr einfach in den Block drücken.

Hier mal wieder ein kleines Video dazu:


Leider kann man das Werkzeug auf dem Video nicht so genau erkennen, ein Besseres habe ich aber bei YouTube nicht gefunden. Eigentlich sieht es so aus:

Nachdem alle 4 Kolben eingebaut waren, habe ich die Unterteile der Pleuel wieder mit der Kurbelwelle verbunden. Vorher habe ich aber noch das Spiel der Pleuellager überprüft. Da war aber alles in Ordnung, sodaß ich dort keine Veränderungen vornehmen musste. Sollten die Pleuellager ausgetauscht werden müssen, gibt es Ersatz in verschiedenen Stärken.

Nach Abschluss der Arbeiten hier ein kurzes Zwischenfazit:

Kolben und Laufbuchsen wurden getauscht, Kurbelwellenlager und Pleuellager überprüft, neue Pleuelbuchsen eingebaut.

Nun kann der weitere Zusammenbau des Motors erfolgen, dazu später mehr.


Gruß, Ralf

Dienstag, 9. April 2013

Lenkung beim MF 188

Guten Abend,

wegen des schönen Wetters habe ich mich heute mal wieder um meinen MF 188 Allrad gekümmert.

Wie ich bereíts berichtet habe, habe ich ja das Lenkorbitrol der hydrostatischen Lenkung ausgetauscht. Heute habe ich einen kurzen Probelauf gemacht. Leider musste ich dabei feststellen, dass eine Hydraulikleitung undicht geworden war. Es handelt sich um ein Hydraulikrohr, welches am Ende aufgebördelt ist. Dieser Bördel wird dann mit einer Winkelverschraubung verbunden und am Orbitrol befestigt. Als Druck auf das Rohr kam, drückte Öl aus der Rohrverschraubung, was auf eine nicht passgenaue Abdichtung zwischen Bördel und Verschraubung hindeutete.

Also, alles wieder abbauen, Hydraulikrohr komplett demontieren und damit zum LaMa-Händler. Da ich schon befürchtete, daß der Tag nun gelaufen sei, habe ich vorher noch die Dieselfilter gewechselt. Außerdem war die Dieselpumpe undicht. Da mir eine Abdichtung zu teuer und "fummelig" war, habe ich die Pumpe durch eine neue aus meinem Shop ersetzt.

Gegen 16:30 h konnte ich dann zum Händler fahren und traf dort den Chef selbst noch an. Da er auch an Traktor-Oldtimern interessiert ist, entwickelte sich schnell ein Gespräch, in dem die Hydraulikleitung nur noch Nebensache war. Dabei habe ich ihm auch von meinem Vorhaben erzählt, einen MF Knicklenker mit 8-Zylinder-Motor aus Amerika zu importieren. Hier mal ein Bild eines solchen Riesen:




Der Händler war sofort Feuer und Flamme und wollte natürlich wissen, wo ich das Fahrzeug auf dem Bild gefunden habe. Dies möchte ich aber noch für mich behalten. Über den Import werde ich natürlich auch hier im Blog berichten. Soviel sei aber schon mal verraten: Interessenten für das Fahrzeug gibt es schon genug....

Nach etwa 1,5 Stunden und einer Flasche Bier reparierte er endlich den defekten Bördel und ich konnte nach Hause fahren.


Gruß, Ralf

Sonntag, 7. April 2013

Einbau der Laufbuchsen

Das Einbauen der Laufbuchsen sollte eigentlich schneller gehen, so wie bei diesem Fendt:


Nachdem ich die alten Buchsen ausgebaut hatte, habe ich natürlich erstmal den Motorblock auf Schäden untersucht. Mein besonderes Augenmerk habe ich dabei auf die Aufnahmen der Laufbuchsen gerichtet. Insbesondere der obere Rand zum Zylinderkopf hin sollte ohne Schäden oder Macken sein. Da dies bei meinem Block der Fall war, konnte ich mit dem Einbau der neuen Buchsen beginnen.

Nach einem ersten Test konnte ich feststellen, dass die Buchsen nicht so ohne weiteres in den Block gleiten würden. Daran änderte auch ein leichter Ölfilm an der Aussenseite nichts. Also musste ich die Laufbuchsen erstmal kühlen, um sie ein wenig zusammenzuschrumpfen.

Glücklicherweise lag noch viel Schnee, sodass ich den ersten Versuch im Garten vor der Werkstatt starten konnte, natürlich in Folie verpackt...

Das Kühlen hat den Vorteil, dass sich das Metall leicht zusammenzieht und sich so das Maß, hier der Durchmesser, verändert. So können die Buchsern leichter in den Motorblock gleiten. Wenn nicht mehr gekühlt wird, weitet sich das metall wieder und die Buchsen sitzen fest im Block.

Leider schlug der erste Versuch fehl, da der Schnee nicht kalt genug war. Als ab in die Kühltruhe (TK-Pizza raus, Laufbuchsen rein ,-))



Nach einem Tag in der Truhe waren die Buchsen soweit geschrumpft, dass sie sich problemlos einbauen liessen. Lediglichlich das letzte Stück musste vorsichtig mit einem Buchenholz nachgearbeitet werden.

Danach kamen die Kolben an die Reihe, dazu aber morgen mehr.


Gruß, Ralf

Samstag, 6. April 2013

So, jetzt geht's weiter.

Nachdem ich mich entschieden hatte, den Block komplett zu überholen stand als nächster Arbeitsschritt der Ausbau von Kolben und Laufbuchsen an.

Dazu habe ich die Ölwanne abgebaut und gelangte so an die Pleuelschrauben. Diese habe ich entfernt und konnte so den unteren Teil der Pleuel abnehmen. Die Pleuel liessen sich nun einfach von der Kurbelwelle abnehmen und ich konnte die Kolben sehr leicht nach oben aus dem Block herausdrücken.

Schwieriger war schon der Ausbau der Laufbuchsen, welche sehr fest im Block steckten. ich habe mir also eine Vorrichtung gebaut, um die Laufbuchsen herauszuziehen. Die Anleitung dazu habe ich bei YouTube gefunden. Dort berichtet Wilfried regelmäßig über "Operationen" an seinen Traktoren. Hier findet Ihr das passende Video zum Ziehen der Laufbuchsen.

Wie man es auch machen kann wird in diesem Video eindrucksvoll gezeigt:


Die Qualität ist zwar nicht so toll, aber ich denke, man kann erkennen wie's geht ;-)

nachdem die Laufbuchsen ausgebaut waren, konnte ich die Nockenwelle und die Kurbelwelle ausbauen. Diese habe ich dann gereinigt, vermessen und mit neuen Dichtungen wieder eingebaut.

Vom Einbau der Laufbuchsen und der Kolben berichte ich beim nächsten mal.

Donnerstag, 4. April 2013

Hallo zusammen,

der Winter hält uns fest im Griff, daher habe ich auch noch keine Probefahrt mit dem MF 188 Allrad machen können.

Daher will ich heute die Gelegnheit nutzen und von meinem zweiten Projekt berichten. Es handelt sich um einen FE 35 Goldbauch, Baujahr 1957, den ich im Herbst günstig in Kiel gekauft habe.

Das Fahrzeug war in einem bemitleidenswerten Zustand. Der Motor lief nicht, es war Wasser in die Zylinder eingedrungen, der Anlasser fehlte und eine dicke Rostschicht überzog den kompletten Traktor. Als meine Frau, die zum Abholen mitgekommen war, den Traktor sah, bekam sie verständlicherweise einen Schrecken. Der Verkäufer wohnte darüberhinaus noch in einem alten Industriegebiet, was den Kauf nicht vertrauenvoller machte.




Der Vorteil war aber, dass das Fahrzeug mit einigem Zubehör versehen war. So hatte es eine intakte Cramer-Anhängekupplung, einen kompletten Frontlader, eine intakte Motorhaube sowie einen guten Zylinderkopf. Außerdem war ein Überrollbügel montiert.

Für mich war das ausreichend, um das Fahrzeug abzuholen, da die fehlenden Teile in meinem Shop www.traktor-ersatzteile24.de zu bekommen sind.

Ursprünglich hatte ich geplant, den Traktor auszuschlachten, bin jedoch schnell dazu übergegangen, doch eine komplette Restauration anzustreben.
Das hiess: Blech- und Anbauteile abbauen, alles komplett zerlegen, erneuern und instandsetzen. Nach kurzer Zeit sah der Schlepper dann schon so aus:


Nun konnte ich mit dem Motor beginnen. Also Zylinderkopf ab und erstmal nachschauen, wieviel Arbeit mich erwartete. Das eingedrungene Wasser hatte hier auch ganze Arbeit geleistet. Unklar war zunächst noch, wo das Wasser eingedrungen war.


Zunächst blieb mir aber nichts anderes übrig, als Kolben und Laufbuchsen auszubauen und zu ersetzen.
Dazu später aber mehr.


Viele Grüße, Ralf
www.traktor-ersatzteile24.de

Dienstag, 2. April 2013

Erfahrungen beim Restaurieren eines MF 188 Allrad



So, nachdem nun der Anfang gemacht ist, möchte ich mein aktuelles Projekt vorstellen.


Es handelt sich um einen MF 188 Allrad, Baujahr 1972, den ich für einen Bekannten gekauft habe.

Das Fahrzeug stammt ursprünglich aus Frankreich, war auch in einem entsprechend verbrauchten Zustand. Gekauft habe ich ihn von einem Händler in Norddeutschland. Da der Traktor bisher noch nie in Deutschland zugelassen war, hatte er auch keinen deutschen Brief.

Der Vorbesitzer hatte diverse Erneuerungen durchgeführt, u.a. wurden die Blechteile erneuert. Dies war für mich mit kaufentscheidend, da Blechteile in vernünftiger Qualität kaum noch zu bekommen sind.

Die Motor- / Getriebe- und Hydraulikteile stammen aus dem MF-Baukasten, die Teile habe ich meinem Shop www.traktor-ersatzteile24.de

Schon bei der Probefahrt war klar, dass das Lenkorbitrol undicht war. Die Lenkung funktionierte nur eingeschränkt, das Hydrauliköl lief an der Lenksäule aus. Weiterhin war die komplette Beleuchtungsanlage ausser Funktion und der Traktor hatte keine Warnblinkanlage. Alles keine großen Sachen, musste aber gemacht werden.

Etwas mehr Arbeit versprach die Handbremse, die fest war, sowie die gekapselte Scheibenbremse.

Da ich den Traktor ja schon weiterverkauft habe, sollte das Restaurierungsziel lediglich die Erlangung eines Fahrzeugbriefes mit vorhergehender TÜV-Abnahme sein.

Das Fahrzeug wurde also per Spedition bei mir angeliefert. Anschliessend wurde es gesäubert und eingehend inspiziert. Dabei fiel mir leider auf, dass auch die Befestigung des Lenkzylinders auf der Vorderachse ausgeschlagen war. Dadurch war ein Langloch entstanden, in dem der Lenkzylinder ca. 1 cm hin und herpendelte. Das ist natürlich für den TÜV zuviel.

Zunächst fing ich also mit der Elektrik an. Entsprechende Schaltpläne finden sich im Werkstatthandbuch, dass ich mir bereits vorher gekauft hatte. Das Material, Kabel in verschiedenen Farben, Glühbirnen und Begrenzungsleuchten, ist Standardware vom Zulieferer. Nach kurzer Zeit hatte ich den Kabelbaum durchgemessen, schadhafte Kabel ausgetauscht, neue gezogen und die Lampen montiert.

Dabei bleibt zu bemerken, dass der MF 188 auf beiden Achstrichtern einen Mehrfachsteckern hat, der das verkabeln mit Anhängern ermöglicht. Da aber bei meinem MF 188 nur das Notwendigste repariert wurde, wurden die Kabelverbindungen auch getrennt und aus den Steckern gerissen, dann mit falschen Kabelfarben wieder geflickt, sodass der hintere Teil komplett erneuert werden musste.

Nachdem die Beleuchtung wieder funktionierte, habe ich mich dem Lenkorbitrol gewidmet. Das bedeutete, dass das komplette Armaturenbrett zerlegt werden musste, um das Teil ausbauen zu können. Das neue Orbitrol sieht dann so aus:




Das Einabuen war dann auch kein Problem, lediglich der Anschluss der Hydraulikleitungen bereitete einige Schwierigkeiten. Diese wurde nämlich mit Winkelverschraubungen  mit dem Orbitrol verbunden. Ich wollte die alten natürlich wieder nehmen, diese waren jedoch aus Alu. Durch die Verwindungen des Traktors waren die Gewindegänge derart ausgenudelt, dass keine Befestigung mehr möglich war. Also mussten diese auch noch ersetzt werden.

Als ich wieder alles zusammengebaut hatte, stellte ich fest, dass eine Verpressung an der Hydraulikleitung undicht war. Diese liess sich jedoch mit wenig Aufwand reparieren. Jetzt ist wieder alles dicht.

Wenn das Wetter jetzt mal endlich mitspielt, kann ich mal eine vorsichtige Probefahrt machen.

Ich berichte weiter...


Gruß Ralf

Montag, 1. April 2013

Willkommen zu meinem neuen Blog

Hallo, liebe Freunde historischer Landmaschinen.

Heute eröffne ich meinen Blog, um Euch meine Erfahrungen bei der Restaurierung alter Traktoren mitzuteilen.

Kurz zu meiner Person:

Ich bin 49 Jahre alt und lebe im Sauerland in Nordrhein-Westfalen. Mit alten Traktoren beschäftige ich mich bereits seit 10 Jahren. Vor 4 Jahren habe ich dann den Internet-Handel MF-Parts gegründet, der hier zu finden ist (www.traktor-ersatzteile24.de). Seitdem erfahre ich auch von anderen, welche Probleme bei der Beschaffung von Ersatzteile und der Restaurierung auftauchen können.

Das brachte mich auf die Idee, die gemachten Erfahrungen nieder zu schreiben und in einem Blog zu teilen. Ich verspreche mir davon, dass ich für mich selber ein Archiv erstelle in das außerdem noch die Erfahrungen anderer mit einfließen.

Dieser Blog soll keine reine Werbeplattform werden, obwohl ich nicht verhehlen will, dass ich auch gelegentlich auf interessante Artikel in meinem Shop aufmerksam machen will.

Mein Interessenschwerpunkt liegt übrigens auf der Marke Massey Ferguson sowie auf allem, was einen Perkins-Motor hat. Ich will mich in meinen Beträgen darauf jedoch nicht beschränken.

So nun genug der seichten Worte. Ich bin mal gespannt, wie sich der Blog entwickelt.

Gruß, Ralf