Dienstag, 2. April 2013

Erfahrungen beim Restaurieren eines MF 188 Allrad



So, nachdem nun der Anfang gemacht ist, möchte ich mein aktuelles Projekt vorstellen.


Es handelt sich um einen MF 188 Allrad, Baujahr 1972, den ich für einen Bekannten gekauft habe.

Das Fahrzeug stammt ursprünglich aus Frankreich, war auch in einem entsprechend verbrauchten Zustand. Gekauft habe ich ihn von einem Händler in Norddeutschland. Da der Traktor bisher noch nie in Deutschland zugelassen war, hatte er auch keinen deutschen Brief.

Der Vorbesitzer hatte diverse Erneuerungen durchgeführt, u.a. wurden die Blechteile erneuert. Dies war für mich mit kaufentscheidend, da Blechteile in vernünftiger Qualität kaum noch zu bekommen sind.

Die Motor- / Getriebe- und Hydraulikteile stammen aus dem MF-Baukasten, die Teile habe ich meinem Shop www.traktor-ersatzteile24.de

Schon bei der Probefahrt war klar, dass das Lenkorbitrol undicht war. Die Lenkung funktionierte nur eingeschränkt, das Hydrauliköl lief an der Lenksäule aus. Weiterhin war die komplette Beleuchtungsanlage ausser Funktion und der Traktor hatte keine Warnblinkanlage. Alles keine großen Sachen, musste aber gemacht werden.

Etwas mehr Arbeit versprach die Handbremse, die fest war, sowie die gekapselte Scheibenbremse.

Da ich den Traktor ja schon weiterverkauft habe, sollte das Restaurierungsziel lediglich die Erlangung eines Fahrzeugbriefes mit vorhergehender TÜV-Abnahme sein.

Das Fahrzeug wurde also per Spedition bei mir angeliefert. Anschliessend wurde es gesäubert und eingehend inspiziert. Dabei fiel mir leider auf, dass auch die Befestigung des Lenkzylinders auf der Vorderachse ausgeschlagen war. Dadurch war ein Langloch entstanden, in dem der Lenkzylinder ca. 1 cm hin und herpendelte. Das ist natürlich für den TÜV zuviel.

Zunächst fing ich also mit der Elektrik an. Entsprechende Schaltpläne finden sich im Werkstatthandbuch, dass ich mir bereits vorher gekauft hatte. Das Material, Kabel in verschiedenen Farben, Glühbirnen und Begrenzungsleuchten, ist Standardware vom Zulieferer. Nach kurzer Zeit hatte ich den Kabelbaum durchgemessen, schadhafte Kabel ausgetauscht, neue gezogen und die Lampen montiert.

Dabei bleibt zu bemerken, dass der MF 188 auf beiden Achstrichtern einen Mehrfachsteckern hat, der das verkabeln mit Anhängern ermöglicht. Da aber bei meinem MF 188 nur das Notwendigste repariert wurde, wurden die Kabelverbindungen auch getrennt und aus den Steckern gerissen, dann mit falschen Kabelfarben wieder geflickt, sodass der hintere Teil komplett erneuert werden musste.

Nachdem die Beleuchtung wieder funktionierte, habe ich mich dem Lenkorbitrol gewidmet. Das bedeutete, dass das komplette Armaturenbrett zerlegt werden musste, um das Teil ausbauen zu können. Das neue Orbitrol sieht dann so aus:




Das Einabuen war dann auch kein Problem, lediglich der Anschluss der Hydraulikleitungen bereitete einige Schwierigkeiten. Diese wurde nämlich mit Winkelverschraubungen  mit dem Orbitrol verbunden. Ich wollte die alten natürlich wieder nehmen, diese waren jedoch aus Alu. Durch die Verwindungen des Traktors waren die Gewindegänge derart ausgenudelt, dass keine Befestigung mehr möglich war. Also mussten diese auch noch ersetzt werden.

Als ich wieder alles zusammengebaut hatte, stellte ich fest, dass eine Verpressung an der Hydraulikleitung undicht war. Diese liess sich jedoch mit wenig Aufwand reparieren. Jetzt ist wieder alles dicht.

Wenn das Wetter jetzt mal endlich mitspielt, kann ich mal eine vorsichtige Probefahrt machen.

Ich berichte weiter...


Gruß Ralf

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